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Frauenbeine mit einer Schlange drauf

Erfahrungsbericht: Peinliche Vorlieben und erniedrigende Erlebnisse

Verfasst von Larissa

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Liebe Leserinnen und Leser,

bevor ich mit meiner Ballade an grotesken Unanständigkeiten beginne, möchte ich auf Folgendes hinweisen: Auf meiner Reise zu mir selbst und meinen eigenen Vorlieben in der Sexualität habe ich durchaus verstörende Dinge mitgenommen. Heute berichte ich von meinen peinlichen Vorlieben und erniedrigenden Erlebnissen. Aus diesem Grund möchte ich anonym bleiben und veröffentliche unter diesem „Erfahrungsbericht“ keine Fotos von mir.

Meine Motivation, diesen Artikel zu schreiben, ist mein Wunsch, Offenheit dafür zu schaffen, dass es solche und ähnliche Erfahrungen im alltäglichen Leben gibt. Die Fantasien und Erlebnisse, von denen ich gleich berichten werde, stellen in keinster Weise das Zentrum meiner Tätigkeit als Escort-Girl dar. Wer nie an seine Grenzen geht, wird nie an seine Grenzen kommen… Enjoy it. 🙂


Einstieg

Ich bin mir sicher, so gut wie jeder hat sie – so gut wie jeder kennt sie: peinliche Vorlieben, erniedrigende Erlebnisse. Nur redet kaum jemand darüber. So weit, so gut. Ich wäre nicht die, die ich heute bin, wenn ich mit 08/15 nicht aufräumen könnte. Heute geht es um das Perverse in uns. Meine peinlichen Vorlieben und erniedrigenden Erlebnisse findest du in diesem Bericht.

Egal ob Charlotte Roche mit ihrem ersten Roman Feuchtgebiete, Fucking Berlin von Sonia Rossi oder der romantische Abklatsch von E. L. James in Fifty Shades of Grey – ich habe sie alle gelesen. Warum? Weil ich Sex, in all seinen Varianten, toll finde. Noch schlimmer sogar: Perversionen, und seien sie noch so dreckig, lassen mich innerlich glühen. Ich würde sagen, ich habe jedes einzelne Buch verschlungen, das sich mit abnormem Sex beschäftigt. By the way: Ich bin ein relativ normales Mädchen, Anfang 20, aus gutem Hause. Mich selbst würde ich als relativ gebildet bezeichnen. Soweit, so gut.

Ich glaube, ich habe jede mich erregende Szene in Feuchtgebiete mehrfach gelesen. Die Szenerie, in der Charlotte von einer öffentlichen Bahnhofstoilette philosophierte, auf der sie sich hemmungslos mit ihrer blanken Vulva rieb, könnte ich dir nahezu auswendig aufsagen. Tatsächlich wage ich es zu bezweifeln, dass diese niedergeschriebenen aneinandergereihten Unanständigkeiten von der breiten Masse als unerträglich empfunden werden. Abscheulich, ja – aber aus welchem Grund folgten Band zwei und drei von Charlotte? Richtig! Weil die Leute verdorbene Unanständigkeiten lieben.

Was mich innerlich umtreibt, konnte ich mir nur bedingt im Escort erfüllen. Spiele der Dominanz und Unterwerfung sind nur in einem kleinen abgesteckten Rahmen erlaubt und möglich. Die Lust hingegen, von einem Mann bezahlt zu werden und meinen Körper als Abriebobjekt zur Verfügung zu stellen – das schon. Keine Gefühle, keine Liebe, pure Hingabe. Den Schweiß eines älteren Mannes, der mein Großvater sein könnte, auf meinem jungen Körper zu spüren: unbezahlbar. Die eigene Erniedrigung, ihm seine perversen Sehnsüchte zu erfüllen: meine Erfüllung von Glück.


Das Perverse in uns

Heute soll es ausnahmsweise nicht um Escort gehen. Nein, heute möchte ich mich den täglich stattfindenden, abgründigen Perversionen widmen, die in unserer Gesellschaft still und heimlich passieren. Nur redet keiner öffentlich darüber. Hier geht es um das Perverse in uns. Meine Bereitschaft, meine Zunge zärtlich um den unsauberen Anus meines Mitspielers zu kreisen, mich hemmungslos auf dem Boden eines Dixi-Klos anpissen zu lassen oder meinen Körper einer Horde animalischer Männer auszuliefern, ist doch eigentlich recht sympathisch. Oder?

Früher wäre ich für meine Vorlieben auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Heute finden sexuelle Neigungen endlich Eingang in wissenschaftliche Lehren. Nach meinen Recherchen war Krafft-Ebing mit seiner Lektüre Psychopathia sexualis (1894) derjenige, der die Lanze für absonderliche Unanständigkeiten im viktorianischen Zeitalter brach. Er widmete sich erstmals bizarren sexuellen Vorlieben und Veranlagungen. Die heutige Sexualmedizin traut sich endlich, seltene sexuelle Neigungen zu untersuchen.

Ein Haufen flüssig-klumpiger Ausscheidung auf der Zunge? Nicht nur meine waghalsige sexuelle Fantasie. Aus keinem anderen Grund hat das Wort Koprophilie Einzug in den Duden gefunden. Zugegebenermaßen ist das, was ich offenbare, schon ein bisschen krass. Aber sind es nicht gerade die krassen Dinge, die uns Menschen so magisch anziehen?

„Das Perverse an Perversität ist deren Faszination.“ (Damaris Wieser, 1977)


Lassen wir die Hüllen fallen

Nun, dann lassen wir mal die Hüllen fallen. Auf meiner Reise durch meine eigene Sexualität habe ich schon so einiges mitgenommen. Fetische – und seien sie noch so extrem – wirken besonders durch den Reiz der Abartigkeit auf mich.

Im Grunde weiß man doch erst, auf was man wirklich steht, wenn man es ausprobiert hat. Einer Studie entnahm ich, dass nahezu die Hälfte aller Sexualpartner auf irgendeine Art und Weise von Fetischen fantasiert. Über ein Drittel der Befragten hat eine solche Fantasie bereits praktiziert. Hoch im Kurs stehen dabei voyeuristische Praktiken, Frotteurismus, Masochismus und Fetischismus.

„Die Fantasie des Mannes ist die beste Waffe der Frau.“ (Sophia Loren)


Gemeinsam sind wir weniger pervers

Im Prinzip ist es doch so, dass viele Menschen – ich sag mal – „von der Norm abweichende“ Fantasien haben. Wieso also nicht ausprobieren? Wer immer nur fantasiert, weiß nicht, wie sich die Dinge in Wirklichkeit anfühlen.

Mit anderen Worten denke ich, dass wir in diesem Jahrhundert endlich die nötige Freiheit erworben haben, unsere Sexualität selbstbestimmt auszuleben. Wir Frauen haben heute endlich die Möglichkeit, über unsere Grenzen und Wünsche zu bestimmen. Besser ausgedrückt: Weg mit dem schlechten Gewissen, weg mit der falschen Eitelkeit.

Mein Tipp: Wenn du dich für etwas interessierst, dann suche das Gespräch mit deinem Gegenüber und sei spiel- und experimentierfreudig.


Die Do’s and Don’ts im Umgang mit besonderen sexuellen Neigungen

Das Perverse steckt anscheinend in vielen von uns. Viele haben peinliche Vorlieben und fantasieren von erniedrigenden Erlebnissen. Sexuelle Neigungen sind vielfältig und werden je nach Kultur unterschiedlich bewertet. Sie reichen von sadomasochistischen Neigungen über Fetische bis hin zu Transvestismus.

Sexuelle Interessen – und seien sie noch so extrem – sollten nur dann ausgelebt werden, wenn alle Beteiligten einvernehmlich zustimmen. Auch möchte ich aus meinen Beziehungserfahrungen berichten, dass das Ausleben verschiedener Absurditäten von allen Parteien motiviert sein muss. Ich kenne selbst die Situation, mich für bestimmte Dinge hingegeben zu haben, ohne diese im Vorfeld genau für mich zu durchdenken.

Egal welche Vorlieben euch erregen: Gebt gemeinsam mit euren Geschlechtspartnern acht, dass jeder nur das macht und praktiziert, was ihm wirklich gefällt und guttut. Manche Menschen – ich kenne es von mir – tendieren dazu, Dinge zu tun, nur um dem Gegenüber zu gefallen.

Das ist im Spiel der Sehnsüchte eine fatale Entscheidung, die schnell nach hinten losgehen kann. Sprecht über eure Wünsche, seid aber auch ehrlich mit euren Grenzen. Ich möchte gewiss nicht den Moralapostel spielen, doch ihr solltet eure intimen Kontakte kritisch auswählen.

Einer der größten Don’ts ist es, sich auf Außergewöhnliches mit Menschen einzulassen, von denen man abhängig ist – etwa Dozenten oder Arbeitgeber. Sei ebenso vorsichtig im öffentlichen Raum und stelle sicher, dass du mit deinen Vorlieben niemanden peinlich berührst.

Grenze dich ab von Dingen, die dir nicht guttun, und achte in allererster Linie auf dich selbst. Selbstfürsorge ist das Stichwort.

Wähle eine Escort-Lady. Deine Wunschbegleitung wartet schon.